Eine zirkulare Investition liegt vor, wenn ein Investor Geld in ein Asset steckt, dass direkt oder indirekt, mit oder ohne Hebel in andere Investitionen des Investors investiert. Damit manipuliert er mittelbar die Preise seines eigenen Portfolios. Die japanische Softbank ist für undurchsichtige Finanzierungen bekannt. Nicht gut läuft es für den Vision Fund, der eine Rendite von 7 % erzielen muss, damit Softbank selbst überleben kann.1 Mangels operativer Performance erreicht man dies nun mittels kreativer Methoden. Zirkulares Investment zum Beispiel. Man bedient sich zweier Vehikel: Ein Invetmentfonds der Credit Suisse und Greensill Capital. Letzteres nimmt in seiner Funktion als Berater die Assetauswahl für den Fonds des Vermögensverwalters Credit Suisse vor. Softbank ist mit 1,5 Mrd. $ an Greensill Capital beteiligt. Softbank selbst investierte in den letzten Monaten 500 Mio. $ in die Credit Suisse Investmentfunds. Die Supply Chain Fianance Fonds selbst weisen ein Volumen von 7,5 Mrd. $ aus. Die Investmentfunds haben zeitgleich ihre Investments in Unternehmen des Softbank Vision Funds deutlich aufgestockt. Im Ergebnis hat Softbank damit Geld in einen Fonds gesteckt, der auf sein Geheissen die Marktkapitalisierung von Unternehmen verbessert hat, in die der Vision Fund investiert ist. Die so herbeigeführte höhere Marktkapitalisierung zum Stichtag entspannt die Bilanz von Softbank erheblich. Das ist natürlich pure Preismanipulation.
Wer zahlt Mißerfolge in der Pandemiebekämpfung?
Der CEO des japanischen Medizinkonzern Shionogi fragte kritisch, wie es der Pharmaindustrie nach einer erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie in etwa zwei Jahren gehen würde. Konkret fragte er, was mit den jetzt hektisch aufgebauten Kapazitäten passiert.
Tatsächlich macht sich über die Folgekosten aktuell niemand Gedanken. Ein Großteil der über einhundert Unternehmen, die eine erfolgsversprechende Therapie- oder Serumsentwicklung betreiben, baut lange vor der Genehmigung großtechnische Anlagen zur Produktion von Milliarden Dosen des Wirkstoffs in kurzer Zeit auf. Zudem werden überall Labortestkapazitäten inklusive großer Mitarbeiterstäbe aufgebaut.
Beides ist in zwei Jahren höchstwahrscheinlich überflüssig.
Die Gefahr ist groß, dass die Pharmaindustrie nachhaltig mit Überkapazitäten umgehen muss. Das riecht scharf nach einer nachhaltigen Underperformance des Sektors.
Run auf langlaufende US-Unternehmensanleihen.
Das Niederigzinsumfeld treibt seltsame Blüten. Die Anleihenkäufe der japanischen und europäischen Notenbanken senken die erzielbaren Renditen im Yen- und Euroraum, Anleihenpreise steigen entsprechend.
Die Rendite langlaufender investmentgrade US-Unternehmensanleihen (USD-Notierung) beträgt derzeit etwa 3 %. Entsprechende Euro- oder Yen-denominierte Anleihen erzielen weniger als 0,5 % pro Jahr.
Ob sich ein Investment in US-Unternehmensanleihen lohnt, hängt wesentlich von den Währungsrisiken ab. Diese haben sich in den letzten Wochen deutlich reduziert. Maßstab hierfür sind die Kosten eines vollständigen Währungshedges, der über Optionen realisiert wird. Deren Volatilität ist deutlich zurückgegangen.
Japanische Anleger erzielen mit kompletter Währungsabsicherung durch den Kauf langlaufender US-Unternehmensanleihen einen Zinsvorteil von 2,5 %; verglichen mit einem Yen-Engagement.
Entsprechend können sich US-Unternehmen aktuell gerade wieder bequem auf dem Weltmarkt refinanzieren.
Der Vision Fund ist Fremdkapitalfinanziert. Die Investoren haben kein Eigenkapital (also Geld) bereitgestellt. Statt dessen hat Softbank Anleihen emittiert, die von den Investoren gezeichnet wurden. Meist tauschten die Vertragspartner Bürgschaften gegen die Anleihen aus: Softbank nutzte dies Bürgschaften selbst als Collateral für die Finanzierung von Investments des Vision Funds. Am Ende erhalten die Investoren 7 % Rendite von Softbank. Egal wie die Investments im Fund prosperieren. ↩