Basiswissen – Anleihen und Renten
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Basiswissen – Anleihen und Renten

Ohne Ballast: Das Wichtigste über Anleihen

Die wichtigste Eigenschaft des Kapitalismus ist die Trennung von Arbeit und Kapital.

Kapitalist ist derjenige, der sein Geld dazu einsetzt, Dinge zu ermöglichen. Praktisch stellt er Eigen- oder Fremdkapital bereit.
Anleihen und Kredite sind Fremdkapital, Aktien oder Gesellschaftsanteile Eigenkapital.

Eine ausführliche Abhandlung über Anleihen findet man bei Wikipedia.
Hieronymus konzentriert sich auf praktische Aspekte.

Kredit und Anleihe

Reicht das Eigenkapital nicht zur Finanzierung eines Vorhabens aus, muss man sich Geld ausleihen. Man kann zur Bank gehen und einen Kredit beantragen oder man sucht im Freundeskreis jemanden, der kurzfristig einspringt. Dieser wird sodann zu einem Gläubiger.

  • Es besteht eine vertragliche Vereinbarung.
  • Die Konditionen stehen von Beginn an fest.
  • Es müssen regelmäßig Zinsen gezahlt werden.
  • Die Kreditsumme/ Nominale muss zum vereinbarten Termin zurückgezahlt werden.

Anleihekonditionen und Renditen

Die Gewährung eines Kredits ist üblicherweise an Sicherheiten gebunden. Diese werden in den Anleihekonditionen definiert. Deren Qualität definiert den Anleihezins.

Grundsätzlich erfolgt die Preisbildung auch bei Anleihen gemäß Angebot und Nachfrage. Der Preis einer Anleihe wird in Prozent (der Nominalen) angegeben. Kostet eine Anleihe 110%, »schenkt« man dem Vorbesitzer für die Dienstleistung des Haltens seit der Emission 10% der Nominalen.

  • Im Zuge eines konjunkturellen Aufschwungs baut sich bei potenziellen Gläubigern Liquidität auf. Dieses Überangebot an Anlagekapital senkt die Renditen von Anleihen. Der Preis der Anleihe steigt hierdurch.
  • Üblicherweise schöpfen Notenbanken in diesen Phasen über die Geld­politik Überschuß­liquidität ab und stabilisieren damit die Konditionen am Anleihemarkt.
  • Geschieht dies nicht, konkurrieren viele Marktteilnehmer um das knappe Gut und treiben die Renditen immer weiter in den Keller. Neuemissionen schütten weniger aus, die Preise von gebrachten Anleihen steigen.

Chancen und Risiken

  • Der Gläubiger erhält regelmäßig Zinsen und zum Ende der Laufzeit sein Geld zurück
  • Auch Anleihen können jederzeit ge- und verkauft werden. Das Kapital ist nicht notwendigerweise bis zum Fälligkeit gebunden.
  • Gebrauchte Anleihen können manchmal sehr preiswert erworben werden. Diese schütten dann bis zur Fälligkeit überproportionale Zinszahlungen aus. Als Faustregel gilt: Anleihen, die in Zeiten einer Hochkonjunktur als unbedenklich gelten, können auch in Krisenzeiten erworben werden.
  • Anleihen sind Inflationssensitiv. Bereits lange vor einer tatsächlichen Phase mit höherer Inflation sinken die Preise für Anleihen. In einer Phase mit steigender Geldentwertung sind Anleihen jeglicher Couleur Risiko­papiere. Die gebotenen Konditionen garantieren den Gläubigern nur unter der Annahme konstanter Geldentwertung angemessene Zinserträge.
  • Anleihen können auch ausfallen. Man spricht von einem Default, wenn der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.

    Anleihen sind Anlagen mit stark limitierten Erträgen. Der Gläubiger trägt das Totalausfallrisiko.
    Sie sind (fast) alternativlos, wenn man regelmäßige und prognostizierbare Erträge erzielen muss.